Hamburg Hauptbahnhof

DB AG/Christian Bedersczinski

Der Hamburger Hauptbahnhof wächst

Mehr Züge, mehr Reisende, mehr Passant:innen: Das Treiben am Hamburger Hauptbahnhof nimmt immer weiter zu. 550.000 Menschen sind täglich in der Wandelhalle und der Umgebung unterwegs – bis 2040 werden es 750.000 sein. Mit den Reisendenzahlen steigen die Anforderungen an die Infrastruktur. Die Konsequenz: Auch sie muss wachsen, um den Eisenbahnknoten Hamburg fit für die Zukunft zu machen und Reisenden den bestmöglichen Komfort zu bieten.

Erfahren Sie hier mehr zum Ausbau des Hamburger Hauptbahnhofs

(gemeinsame Projektseite der Stadt Hamburg und der Deutschen Bahn)

www.hbfhh.de

Der Hamburger Hauptbahnhof gehört zu den am stärksten frequentierten und damit wichtigsten Eisenbahnknoten in ganz Europa. Mit Blick auf den Deutschlandtakt, zusätzliche Angebote der Bundesländer im Nahverkehr und neue Verkehrswege wie die Feste Fehmarnbeltquerung werden die Zugzahlen noch weiter steigen.

Die Projekte auf einen Blick

Die Deutsche Bahn plant gemeinsam mit der Stadt Hamburg und dem Bund verschiedene Maßnahmen, um den Hauptbahnhof zu erweitern und attraktiver zu machen. Durch eine Neugestaltung des Bahnhofsgebäudes und den Bau zusätzlicher Bahnsteige können Personenströme besser gelenkt werden. Flexiblere Fahrbeziehungen, weniger Rangierfahrten im Bahnhof und der Bau zusätzlicher Gleise im Hauptbahnhof und seinem Umfeld sorgen zudem dafür, dass der Zugverkehr schnell und reibungslos läuft.

im und am Bahnhof
Quelle: DB InfraGO AG
am Bahnhof
Quelle: DB InfraGO AG

Projekte am und im Hamburger Hauptbahnhof (Pfeil nach links schieben: Projekte am Bahnhof; Pfeil nach rechts schieben: Projekte im und am Bahnhof)

Für die Umgestaltung des Bahnhofsgebäudes und seines Umfelds (Module B & C) veranstaltete die Stadt Hamburg gemeinsam mit der Deutschen Bahn 2021 einen städtebaulichen Wettbewerb, bei dem die Entwürfe der Büros bof architekten und hutterreimann landschaftsarchitektur zum Sieger gekürt wurden (erfahren Sie dazu mehr auf der gemeinsamen Website der DB und der Stadt Hamburg). In zwei öffentlichen Planungswerkstätten wurden im Sommer 2022 zudem Wünsche und Anregungen aus der Bevölkerung abgefragt. Diese sollen in der weiteren Planung berücksichtigt werden.

Die folgenden Projekte sollen am Hamburger Hauptbahnhof umgesetzt werden:

Ein neuer Bahnsteig an Gleis 9

Am Gleis 9 – bisher ein Durchfahrtsgleis für Güterzüge – entstehen zusätzliche Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten für Bahnreisende. Dadurch werden die übrigen Bahnsteige entlastet und Personenströme entzerrt. Das Durchfahrtsgleis 10 wird dafür zurückgebaut und an seiner Stelle ein neuer Bahnsteig errichtet. Einfahrende Züge lassen sich so flexibler auf die Gleise verteilen, und betriebliche Abläufe verbessern. Dank neuer Anlagen für die Pflege und Zusammenstellung von Zügen außerhalb des Bahnhofs werden zudem Rangierfahrten im Hauptbahnhof reduziert.

Die Süderweiterung des Hamburger Hauptbahnhofs – Modul B

Am südlichen Ende des Bahnhofsgebäudes soll über den Gleisen auf der Südseite der Steintorbrücke eine fünfstöckig überbaute Plattform entstehen. Diese wird über die neu zu errichtende Steintorbrücke und zwei neue Durchgänge am bestehenden Bahnhofsgebäude direkt mit dem Bestandsbauwerk verbunden. So können Menschen kürzere und bequemere Wege nutzen – etwa zwischen Zügen, Bussen und dem Stadtzentrum.

Der neu geschaffene Platz soll die aktuell ausgelasteten Bereiche, besonders die Bahnsteige und den Südsteg, entlasten. Neue Zugänge zu den Bahnsteigen, zusätzliche Wegemöglichkeiten und größere Wartebereiche schaffen eine höhere Aufenthaltsqualität und sorgen dafür, dass sich die Reisendenströme besser verteilen können. Gleichzeitig werden Serviceangebote wie zum Beispiel ein Reisezentrum, Schließfächer und eine DB-Lounge geschaffen.

In den oberen Etagen der Erweiterung sollen Büros, Kantinen und Flächen entstehen, die auch von Externen angemietet werden können. So wird die Erweiterung nicht nur für die Reisenden nützlich, sondern unterstützt auch eine moderne Stadtentwicklung rund um den Bahnhof.

Die Modernisierung des Südstegs

Der Südsteg, die Südseite des bestehenden Bahnhofsgebäudes, ist einer der wichtigsten Übergänge im Hauptbahnhof und wurde seit seiner Erbauung nur minimal angepasst. Die hier zu findende Technik ist mittlerweile veraltet und der Gebäudeteil muss in den kommenden Jahren erneuert werden. Heute ist der Südsteg als zentrale Umsteigestelle häufig überfüllt und benötigt auch deshalb eine umfassende Modernisierung.

Dafür soll der Südsteg in höherer Lage neugebaut werden. So können Wege für die Reisenden verbessert und die Verbindung zur neuen Kommunaltrasse  auf der Steintorbrücke optimiert werden. Durch die Schaffung neuer Durchgänge in der Südfassade des Gebäudes wird der Personenfluss entzerrt und der bestehende Bahnhof deutlich entlastet. Außerdem entsteht ein neuer Zugang zum Mönckebergtunnel.

Die Osterweiterung des Hamburger Hauptbahnhofs - Modul C

Mit Modul C soll der Hauptbahnhof nach Osten auf der Seite des Hachmannplatzes erweitert werden. Im Mittelpunkt steht eine neue Ostpassage, die an dem bestehenden Bahnhofsgebäude, den Süd- und den Nordsteg mit der Wandelhalle verbindet.  Über die Kommunaltrasse ist auch die Erweiterung Modul B angebunden. Diese Passage erleichtert den Weg zwischen den verschiedenen Bereichen des Bahnhofs und sorgt dafür, dass sich die Menschen besser auf der Fläche verteilen können. Besonders stark frequentierte Bereiche wie die Bahnhofshalle, der Südsteg und die Zugänge zu den Bahnsteigen werden dadurch entlastet.

Modul C integriert auch direkte Zugänge zu S- und U-Bahnsteigen sowie Flächen für wichtige Serviceangebote, wie etwa eine Sicherheitswache, zusätzliche Wartebereiche, Schließfächer und Angebote für den Hamburger Verkehrsverbund. Damit finden Reisende wichtige Anlaufstellen an einem zentralen Ort. Im Obergeschoss des Gebäudes entstehen Flächen für Büros, die auch an Externe vermietet werden können.

Das äußere Erscheinungsbild der Passage soll mit dem bestehenden Bahnhof harmonieren. Dafür nimmt das neue Gebäude die charakteristische wellenartige Dachform des östlichen Teils des Hauptbahnhofs auf.

Das neue digitale Stellwerk (DSTW)

Das Relaisstellwerk, über das der Fern- und Regionalverkehr am Hamburger Hauptbahnhof aktuell gesteuert und gesichert wird, ist über 50 Jahre alt und stößt technisch und wirtschaftlich an seine Kapazitätsgrenzen. Mit den Ausbauprojekten am Hamburger Hauptbahnhof wird eine Erneuerung der Stellwerkstechnik notwendig. Das neue Stellwerk soll als Digitales Stellwerk (DSTW) mit einem Bedien- und Technikstandort in Hamburg-Langenfelde errichtet werden. Das DSTW ermöglicht es, deutlich größere Bahnhofs- und Streckenbereiche zentral und effizient zu steuern. Zudem verbessert die digitale Technik die Zuverlässigkeit, Flexibilität und Sicherheit, senkt langfristig die Betriebs- und Wartungskosten und schafft die Grundlage für die Integration moderner Systeme wie ETCS. Damit wird der Bahnhof zukunftssicher gemacht und besser für die wachsenden Anforderungen im klimafreundlichen Bahnverkehr gerüstet.

Chancen und Ziele

Hamburger:innen profitieren durch die geplanten Maßnahmen von pünktlicheren Zügen einem attraktiven, weniger überlaufenen Bahnhof und entsprechend mehr Reisekomfort.

Durch den Deutschlandtakt wird Hamburg im Nah- und Fernverkehr noch besser angebunden; Fahrzeiten verkürzen sich und Verbindungen werden besser getaktet. Hinzu kommen zusätzliche Angebote im Nahverkehr, die Hamburg und seine Nachbar-Bundesländer planen. Die Erweiterung des Hauptbahnhofs ist die Voraussetzung für reibungslosen Zugverkehr. So wird der Eisenbahnknoten Hamburg fit für die Zukunft.

Der aktuelle Stand

Komplexe Infrastrukturprojekte wie am Hauptbahnhof Hamburg erfordern eine gründliche Planung, die oft viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Erfahren Sie auf unserer Seite Planungs- und Genehmigungsprozess mehr darüber, wie die Planung neuer Infrastruktur bei der Deutschen Bahn abläuft. Die einzelnen Teilprojekte rund um den Hamburger Hauptbahnhof befinden sich in unterschiedlichen Planungsphasen. Den jeweils aktuellen Stand können Sie hier unter Aktueller Planungsstand einsehen.